Wir sind Genussbotschafter

Kid Zone Genussbotschafter

Wir sind sehr stolz darauf, dass wir von Kid Zone uns seit dem 21.01.2020 offiziell „Genussbotschafter“ nennen dürfen. In der bundesweit größten Initiative für praktische Ernährungsbildung von Kita- und Grundschulkindern werden Pädagogen, Erzieher, Fach- und Lehrkräften zu Genussbotschaftern ausgebildet. Der Grundgedanke an dieser Fortbildung ist, dass gesunde Ernährung, Lebensmittelkunde und die Zubereitung dessen Kindern von früh an bei der Tagesmutter, im Kindergarten, in der Kita oder Schule greifbar gemacht wird. Kinder sollen Spaß daran haben Lebensmittel mit allen Sinnen zu erforschen, zu verarbeiten und zu essen, um sie frühestmöglich für eine ausgewogene Ernährung zu begeistern. Nur so können wir die Gesundheitskompetenzen nachhaltig stärken.

Sarah Wieners Vision ist eine Welt, in der sich Alle vielseitig, verantwortungsbewusst und genussvoll ernähren, egal wie alt sie sind und ungeachtet der sozialen Herkunft. Wir von Kid Zone unterstützen diese Vision voll und ganz und sehen uns in der täglichen Verantwortung den Kindern unserer Einrichtung gegenüber.

Aber was bedeutet es ein Genussbotschafter zu sein?

Als Genussbotschafter werden alle Teilnehmer bezeichnet, die an der Fortbildung „Ich kann kochen“ der Sarah Wiener Stiftung und der Barmer teilgenommen haben und somit berechtigt sind das erlernte Wissen in ihrer Betreuungseinrichtung anwenden zu dürfen. Das praxisnahe Fort- und Bildungsprogramm lehrt Pädagogen – und somit auch den Kindern – wie vielseitig Lebensmittel verarbeitet werden können, wo diese herkommen und wie man diese mit allen Sinnen erforschen kann. Wie riecht ein Brot? Wie fühlt es sich an? Warum ist es innen weich und außen knusprig? Warum schmeckt ein helles Brot anders, als ein dunkles? Dies sind nur wenige der Fragen und Themenbereichen, die mit Kindern zusammen besprochen und auf spielerische Weise gelehrt werden können.

Was sind die Fortbildungsinhalte der Initiative „Ich kann kochen“?

  • Grundlagen der Ernährungsentwicklung und des kindlichen Essverhaltens
  • Die Ernährungspyramide und ihre Bestandteile zur ausgewogenen Ernährung
  • Praktische Tipps für das Kochen mit Kindern
  • Gesichtspunkte des pädagogischen Kochens (Sicherheits- & Hygieneaspekte, Umgang mit Arbeitsmaterialien und der Lebensmittel)
  • Umsetzung von gesunden Rezepten mit Kindern in der Praxis
  • Ausarbeitung des Erlernten in der eigenen Einrichtung

Umsetzung für uns in der Kid Zone

Wertschöpfungskette nahbar machen

Uns ist es wichtig, dass Kinder wissen, wo Lebensmittel herkommen, wie diese wachsen, geerntet werden und bei uns auf dem Teller landen. Das bedeutet für uns ganz konkret, dass wir so oft es geht Ausflüge zum nahegelegenen Selbsterntegarten in Jersbek machen und uns dort anschauen, welches Gemüse und welche Früchte in welcher Saison wachsen, wie die Gemüse- und Obstpflanzen aussehen und wann wir diese ernten und probieren können. Kartoffeln, Karotten, Kürbis, Zucchini, Gurken, Beeren, Äpfel, Birnen, Kräuter und noch vieles mehr können wir fast das ganze Jahr über beim Wachsen bestaunen. Unsere Kids lieben es durch den riesigen Selbsterntegarten zu flanieren und nach Lust und Laune etwas zu probieren.

Und damit nicht genug: Seit vielen Jahren haben wir in unserem Erlebnisgarten ein eigenes Gemüse-Hochbeet, welches wir jährlich zusammen mit der Stiftung „Gemüsebeete für Kids“ und unserem Edeka Markt zusammen mit allen Kindern bepflanzen und pflegen. So können wir jederzeit, wenn wir draußen sind, schauen, ob die ersten Gemüsepflanzen wachsen, wie diese aussehen und voller Stolz im Herbst ernten. So erleben die Kinder unserer Kita, wie Gemüse entsteht und was wir dafür tun müssen, um es gekocht oder roh auf unserem Teller wieder zu finden.

Frühstückswoche

In unserer einmal im Monat stattfindenden Frühstückswoche zelebrieren wir in der Gruppe ein ausgiebiges Frühstücksbuffet mit frischen Brötchen/Broten, Aufschnitt, Käse, Joghurt und einer großen Obst- und Rohkostauswahl. Hier haben die Kleinsten die Möglichkeit quer Beet zu probieren, sich das eine oder andere „zu trauen“ und in der Gruppe sich darüber auszutauschen, was sie mögen und wie die einzelnen Lebensmittel heißen. Der Sprachschatz wird so für die Kleinsten auf ganz spielerische Art erweitert und die Sinne beim Anfassen, Schmecken, Riechen und Sehen erweitert.

Zusammen Speisen zubereiten

Wir finden es wichtig, Kinder an die Zubereitung von Speisen heranzuführen. Zum einen ist es für Kinder ein riesiger Spaß, wenn sie mitmachen dürfen, sie erlernen durch das eigene Erleben die Beschaffenheit und Eigenschaften von Lebensmitteln und fühlen sich als Teil der Gemeinschaft. In dem Sinne: Gemeinsam etwas erreichen! Dabei muss es gar kein 3-Gänge-Menü sein, sondern es reicht schon eine eigene Erdbeer-Marmelade, einen Apfelkuchen, gesunde Müsliriegel, ein Brot oder Rührei herzustellen. Es ist einfach umzusetzen, jeder (egal wie klein) kann einen Beitrag leisten und es entsteht eine großartige und selbsterschaffende Speise.

Gleichbleibende Esskultur

Wir essen immer zusammen an einem schön gedeckten Tisch und lassen uns Zeit beim Essen. Es klingt so einfach und doch ist es vielen Familien so fremd. Es geht bei der Nahrungszunahme schließlich nicht nur darum satt zu werden, sondern auch in der Gemeinschaft das Essen zu genießen, zu schauen und zu besprechen, was wir gerade essen und es als etwas Schönes und Positives zu ansehen. Essen soll Spaß bringen, Kindern eine Vielfalt von Lebensmitteln und zubereiteten Speisen näherbringen und sie so langfristig an eine gesunde und aufgewogene Ernährung für ihr ganzes Leben heranführen.

Gut zu wissen

  • Für Kinder ist es oft kein Argument das etwas „gesund“ ist. Gesund klingt nach Bevormundung. Besser: Dem Kind Spaß oder Genuss an einem Lebensmittel vermitteln.
  • Viele Kinder möchten sehen, was sie essen. Daher bevorzugen Kinder es oftmals, wenn die Lebensmittel getrennt voneinander auf dem Teller angerichtet werden.
  • Transparenz fördert Vertrauen. Kinder möchten wissen, was sie essen. Darum sollte offen und ehrlich gesagt werden, was in dem Mittag- oder Abendessen drin ist und nicht der „ungeliebte Brokkoli“ verschwiegen werden.
  • Kinder müssen Lebensmittel 8-10x  sehen, fühlen, riechen und probieren, bis sie sie mögen. Daher nicht aufgeben und immer mal wieder bestimmte Lebensmittel anbieten.
  • Kinder essen lieber Rotes, statt Grünes, da Rot Reife und Süße signalisiert und grün zu gesund aussieht.